Die Elektroinstallation im Kastenwagen ist ein Thema für sich. Auch wenn die meisten Arbeiten beim Selbstausbau des Campervans von Laien ausgeführt werden können, ist bei der Elektrik Vorsicht geboten. Nur wer über die nötige Fachkenntnis und Werkzeug verfügt, sollte die Installation und Verkabelung im Camper selbst ausführen.
Ich habe die Elektroarbeiten in meinem Ford Transit Kastenwagen selbst ausgeführt. Natürlich habe ich mich vorher mit dem Thema eingehend befaßt und mir einiges an Werkzeug und natürlich Installationsmaterial zugelegt.
Abnahme und Prüfung der Elektroinstallation im Kastenwagen durch einen Elektriker – immer sinnvoll!
Elektroinstallation im Kastenwagen – professionelles Werkzeug
CEE-Anschluß in der Seitenwand, FI-Schalter, Sicherungsautomat
Einige Tipps und Regeln für die Elektroarbeiten im Campervan
- Nur flexibles Kabel (mehradrig) verwenden. Einadrige Kabel sind nicht zulässig.
- Kabel immer in Schutzrohr verlegen, um Beschädigung durch Vibration und Reibung an Blechkanten etc. zu vermeiden.
- 12 Volt und 230 Volt immer getrennt in einzelnen Schutzrohren bzw. Kanal verlegen.
- FI-Schalter (Fehlerstrom) und Sicherungsautomat (entsprechend der geplanten Last und Kabelquerschnitt) sind Pflicht.
- Kabelverbindungen mit Wago-Klemmen ausführen, nicht mit Lüsterklemmen!
- Kabel im 12 Volt Bereich möglichst mit größerem Querschnitt (z.B. 2,5 mm²) verlegen. Hier fließt mehr Strom als bei 230 Volt und die Kabel erwärmen sich schnell. (Leistung=Spannung x Strom: bei 120 Watt und 12 Volt fließen bereits 10 Ampere!)
- Verkabelung vor dem Einbau der Verkleidung einplanen und ausreichend Reservekabel verlegen. (für spätere Ideen, Solaranlage, weitere Leuchten etc…)
Wago Klemmen für den Camper Ausbau – besser als Lüsterklemmen
Wer bei den Elektroarbeiten im Kastenwagen unsicher ist, sollte besser einen Fahrzeugelekriker beauftragen!
Zubehör für Stromversorgung im Kastenwagen
Um den Kastenwagen Camper oder auch jedes andere Wohnmobil mit Landstrom (230 Volt) z.B. auf dem Campingplatz zu versorgen, wird ein sogenannter CEE-Anschluß benötigt. Die Anschlußdose ist in der Regel im hinteren Bereich des Campervans an einer Seitenwand eingelassen. Der Einbau ist einfach. Mit der Stichsäge wird ein entsprechendes Loch ausgearbeitet und die CEE-Dose mit der im Lieferumfang befindlichen Dichtung an der Karosserie befestigt.
Im Foto oben ist die Innenseite der CEE-Anschlußdose zu sehen. Dort erfolgt der Anschluß der Kabel für das 230 Volt-Netz im Kastenwagen.
Um dann schließlich auch den Strom von den Anschlußkästen auf dem Camping- oder Stellplatz ins Fahrzeug zu bekommen, benötigen wir ein passendes Adapterkabel. Hier haben sich Kabel bewährt, die den Anschluß auch über die üblichen 230 Volt Steckdosen (z.B. zu Hause) ermöglichen. Das hat natürlich den Vorteil, daß man auch auf dem privaten Stellplatz schnell mal 230 Volt anschließen kann. Zum Testen der Verdrahtung und der verbauten Elektrogeräte und Sicherungen etc. ist dies unerläßlich!
Ich persönlich empfehle einen CEE-Adapter in Winkel-Ausführung. Die Gefahr der Beschädigung durch Anstoßen etc. ist hier geringer, als bei der langen, geraden Ausführung. Des Weiteren hat der hier abgebildete CEE-Adapter für Camper an der Rückseite eine normale 230 Volt-Steckdose. Somit kann man auch außen am Camper Strom abnehmen, z.B. um den Elektrogrill zu betreiben. 🙂
Nun muß der Strom nur noch vom Stromkasten zur Anschlußdose am Kastenwagen gelangen. Dafür benötigen Sie eine Kabeltrommel für den Außenbereich. Ein zusätzliches Verlängerungskabel kann auf keinen Fall schaden, da manchmal auch längere Strecken bis zur nächsten Anschlußmöglichkeit überbrückt werden müssen. Die Kabeltrommel selbst stellen Sie am besten, vor Regen geschützt, unter den Kastenwagen. Am besten haben sich auch Kabel in auffälligen Farben bewährt. Das vermeidet Unfälle durch Stolpern und Ihr Campingnachbar parkt nicht versehentlich auf Ihrem Stromkabel…