Die Fenster im Camper sorgen für Licht und sollen den ungestörten Blick auf die Landschaft ermöglichen. Auch wenn es draußen kühl ist oder regnet, möchte man schließlich den Blick aufs Meer oder die Berge genießen. Trotzdem ist der „freie Blick“, besonders von außen nach innen, nicht immer gewünscht. Deshalb habe ich schon Fenster mit Tönung im Kastenwagen eingebaut. Somit ist tagsüber schon mal für Privatsphäre gesorgt, da der Blick von draußen ins Innere des Campers so gut wie ausgeschlossen ist. Ein weiterer Vorteil der getönten Fenster aus Echtglas ist, daß sich der Innenraum nicht so stark aufheizt. Das spart zum einen Energie (Kühlschrank verbraucht weniger Strom) und wer möchte schon in einem Backofen sitzen oder schlafen….
Für die Fenster im Fahrerhaus gibt es übrigens fertige Lösungen, die sich z.B. magnetisch befestigen lassen.
Leider ist der Effekt der „Unsichtbarkeit“ im Inneren des Campers spätestens am Abend, wenn die Innenbeleuchtung genutzt wird, vorbei. Man sitzt dann wie im Aquarium und kann von draußen beobachtet werden. Um das zu vermeiden, müssen die Fenster spätestens bei Dunkelheit „abgedichtet“ werden. In meinem vorherigem Fahrzeug, dem Renault Trafic, habe ich zu diesem Zweck Rollos selbst gebaut. Diese bestanden aus Alu-Rohr, auf das ich den dünnen, mit Alu beschichteten Nylon-Stoff eines Sonnensegels (läßt sich leicht zuschneiden und franst nicht aus) aufgewickelt hatte. Die Rollos hingen flexibel mit Bändern am Fensterrahmen (Karosse) angeschraubt über dem Fenster und konnten einfach und platzsparend bedient werden.
Im Bild oben sieht man rechts am Seitenfenster oben das Rollo. Sehr unauffällig, platzsparend und effektiv.
Vorteil des beschichteten Stoffs war auch der gute Schutz vor Sonneneinstrahlung. Das ist bei den großen Seitenfenstern im Trafic auch dringend eforderlich und hat bestens funktioniert.
Die Seitenfenster im Renault Trafic sind recht groß. Ohne Rollo oder Gardinen heizt sich der Camper stark auf.
Bei unserem aktuellen Camperausbau, dem Ford Transit Kastenwagen, haben wir uns nach reiflicher Überlegung für Vorhänge aus Stoff entschieden. Grund dafür war die größere Flexibilität hinsichtlich des Einbaus und der Farbauswahl, passend zu den Camper Möbeln. Neben den Seitenfenstern haben wir auch die Heckfenster und den Übergang zum Fahrerhaus (ehemals Trennwand) mit dem gleichen Vorhangstoff versehen. Das System ist bewährt und funktioniert ohne Probleme. Der Stoff der Vorhänge ist blickdicht, hält auch das restliche Sonnenlicht bei hohen Außentemperaturen ab und wirkt gemütlich.
Ford Transit Kastenwagen. Getönte Seitenfenster und zusätzlich Vorhänge innen als Sonnen- und Sichtschutz sind auf jeden Fall erforderlich.
Vorhang hinter den Fahrersitzen als Sichtschutz bei Dunkelheit. Rechts an der Schiebetür der Vorhang für das Seitenfenster. Dieser muß gut fixiert werden, da sonst der Wind bei geöffneter Tür das Ganze zum „Flattern“ bringt… Die Gardinenschienen aus Alu können leicht montiert werden und lassen sich sogar biegen, falls es erforderlich ist.
Die Fixierung des Vorhangs im Bereich der Schiebetür hinter einer Edelstahlklammer und mit passenden Stoffbändern. Simpel und wirkungsvoll.
Die Herstellung und der Einbau der Gardinen bzw. Vorhänge im Camper ist recht einfach. Hier die Arbeitsschritte:
- Fenster Breite und Höhe ausmessen.
- Stoffbreite etwas breiter als das Fenster festlegen, um den Saum am Rand und etwas Überstand über die reine Fensterfläche zu berücksichtigen.
- Stoffhöhe ebenfalls mit Reserve, da der Stoff gesäumt werden muß. (umgeschlagen und vernäht)
- Anhand des Farbkonzepts und der Struktur, den richtigen Stoff im Fachhandel kaufen. (nicht zu dick aber blickdicht etc.)
- Alternativ Stoff mit Sonnenschutz Beschichtung.
- Gardinenleiste mit Röllchen zum simplen Montieren in der richtigen Länge kaufen.
- Gardinenband zum Annähen an die Vorhänge (für Röllchen) kaufen.
- Vorhänge selbst nähen (Nähmaschine?) oder nähen lassen, (Raumausstatter, Nähservice, Omi 🙂 ) sofern die fertigen Maße nicht direkt im Internet bestellbar sind.
- Halterungen für Gardinenleisten anschrauben. (Anleitung in Verpackung)
- Die Gardinenschiene bzw. -leiste aus Aluminium kann übrigens einfach gebogen und somit der Kontur der Karosserie bei Bedarf angepaßt werden.
- Gardinenleiste einsetzen und verriegeln.
- Vorhang mit Haken und Röllchen in die Gardinenleiste einziehen und Stopper am Ende der Gardinenleisten einsetzen.
Oben die Aluminiumleiste, in die die Röllchen mit Haken für den Vorhang eingezogen werden. Die Haken werden in das Gardinenband eingehakt und verriegelt. In der Mitte sieht man oberhalb der Alu-Schiene die Verriegelung der Gardinenleiste. Ein einfaches System. Einfach Leiste aufsetzen, Riegel umklappen und alles sitzt fest. Demontage jederzeit in umgekehrter Reihenfolge möglich…
Viel Spaß beim Dekorieren und Vorhänge anbauen! 🙂